Bildungsreise der Offenen Hilfen

Vom 18. bis zum 23. Mai 2025 unternahm die inklusive Reisegruppe unserer Offenen Hilfen der Lebenshilfe Wiesloch e.V. eine ganz besondere Bildungsreise – eine Reise voller Begegnungen, Entdeckungen und jeder Menge gemeinsamer Freude.

Vom 18. bis zum 23. Mai 2025 unternahm die inklusive Reisegruppe unserer Offenen Hilfen der Lebenshilfe Wiesloch e.V. eine ganz besondere Bildungsreise – eine Reise voller Begegnungen, Entdeckungen und jeder Menge gemeinsamer Freude. Gemeinsam mit zwei Betreuenden fuhren sechs Menschen mit Behinderung aus Wiesloch nach Berlin, mit dem Ziel, Politik nicht nur im Fernsehen oder in der Zeitung zu erleben – sondern direkt vor Ort, zum Anfassen nah. 

Teil dieser Reise war der Besuch im Reichstagsgebäude, der auf der Besuchertribüne des Plenarsaals begann. Dort erklärte uns eine Politikwissenschaftlerin anschaulich, wie im Bundestag diskutiert, abgestimmt und regiert wird – und warum die gläserne Reichstagskuppel ein Symbol für Transparenz in der Demokratie ist.
Ein Höhepunkt war das persönliche Gespräch mit Lars Castellucci, unserem Bundestagsabgeordneten – und ebenfalls ein echter Wieslocher. Er besuchte auch in Wiesloch die Schule und freute sich sichtlich über Besuch aus seiner Heimatstadt. In einem offenen Austausch hörte er sich aufmerksam unsere Anliegen an – und nahm sich Zeit für jedes einzelne.

Ein Thema bewegte besonders einen unserer Teilnehmenden: das Landespflegegeld. Die Frage, warum Menschen mit Pflegegrad 2 in Baden-Württemberg keine Landesleistung erhalten – während es in Bayern dafür 1.000 Euro jährlich gibt – traf einen Nerv. Lars Castellucci zeigte sich betroffen: „Das ist nicht gerecht“, sagte er klar und versprach, sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen im Landtag für mehr Gerechtigkeit einzusetzen.

Ein Anliegen aus unserer Gruppe war die Einführung der Vier-Tage-Woche – und zwar für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir stellten uns die Frage: Warum nicht mehr Zeit für Erholung und Familie, ohne gleich auf Einkommen verzichten zu müssen? Lars Castellucci äußerte sich differenziert: Zwar müsse Deutschland insgesamt mehr Arbeitskräfte motivieren, doch sehe auch er in bestimmten Berufen Potenzial für neue Arbeitszeitmodelle, um Burnout vorzubeugen.

Beim Thema Mindestlohn in Werkstätten für Menschen mit Behinderung machte der Abgeordnete deutlich: Er würde sich Verbesserungen wünschen – doch in der nächsten Legislaturperiode sei dafür voraussichtlich nicht genug Geld im Bundeshaushalt.

Zum Abschluss unseres Besuchs ging es hoch hinaus – in die Reichstagskuppel. Von dort hatten wir einen beeindruckenden Blick über Berlin und ließen diesen besonderen Tag ausklingen – voller Eindrücke, mit viel Gesprächsstoff im Gepäck und dem Gefühl, dass unsere Stimmen gehört wurden. 

Diese Bildungsreise war weit mehr als nur ein Ausflug. Sie war ein buntes Kaleidoskop aus Bildung, Spaß und Gemeinschaft. Wir haben viel gelernt, viel gesehen und vor allem: Wir haben Berlin mit allen Sinnen erlebt. Dank Aktion Mensch konnten wir Grenzen überwinden – im Kopf, im Herzen und auf der Landkarte.
Jaric Krumpholz