Geschichte der Leben­shilfe Wiesloch

Außenansicht der Offenen Hilfen in Wiesloch

Von Anfang an wur­den daher unsere Ein­rich­tun­gen nicht auf der grü­nen Wiese, son­dern an den Orten gebaut, an denen sich auch die entsprechen­den Ein­rich­tun­gen für Men­schen ohne Behin­derung befinden: Die Tom-Mutters-Schule ist im Schulzen­trum; unser Wohn­heim und die Außen­wohn­grup­pen befinden sich ebenso in Wohnge­bi­eten wie der Kinder­garten Mor­gen­tau in unmit­tel­barer Nach­barschaft zur Sybille Merian-Schule. Die Kurpfalz-Werk­statt liegt im Gewer­bege­biet und die Offe­nen Hil­fen sind mit­ten in der Stadt und schnell erreichbar.

Von Anfang an wur­den unsere Ein­rich­tun­gen an den Orten gebaut, an denen sich auch die entsprechen­den Ein­rich­tun­gen für Men­schen ohne Behin­derung befinden. Stadtver­wal­tung und Gemein­derat haben immer ein offenes Ohr für unsere Belange. Men­schen mit Behin­derung sind selbst Mit­glied unseres Vere­ins und gestal­ten als SMV, Werkstatt-, Wohnheim- oder Behin­derten­beirat das Leben in unseren Ein­rich­tun­gen und im Verein aktiv mit. Und auch die Wies­locher Bevölkerung sind Men­schen, die etwas anders sind, auch dank der 100jährigen Geschichte des PZN nichts Beson­deres, son­dern inte­graler Bestandteil unserer Stadt. Die Leben­shilfe war und ist ein wichtiger Teil der Stadt Wies­loch, und die von uns betreuten Men­schen mit Behin­derung sind in Wies­loch willkom­men und gehören ein­fach dazu.

Wir schauen gemeinsam auf die vielen Stationen der Lebenshilfe Wiesloch

1963 – Die Gründung

Am 28. Mai 1963 grün­de­ten engagierte Wies­locher Bürger die Leben­shilfe Wies­loch als „Leben­shilfe für das geistig behin­derte Kind Ortsvere­ini­gung Wies­loch e.V.“

Zum Grün­dungsvor­sitzen­den wurde damals Herr Dr. Schmidt-Rohr gewählt, der dieses Amt dann so schnell auch nicht mehr loswurde.

Es begann 1963 mit einer Tagesstätte für 7 behin­derte Kinder in zwei Räu­men des städtis­chen Vere­ins- und Ver­samm­lung­shauses. Ohne Lehrplan, beson­dere Aus­bil­dung oder son­stige Vor­gaben wurde dann von Frau Thieme und Frau Zorn ein­fach begonnen, diesen bisher zu Hause gebliebe­nen Kindern eine Tagesstruk­tur und schulis­che Bil­dung zu bieten.

1965 – Anerkennung der Tagesstätte als „Pri­vate Son­der­schule für Bil­dungss­chwache“

Das Ober­schu­lamt sprach die Anerken­nung der Tagesstätte als „Pri­vate Son­der­schule für Bil­dungss­chwache“ aus.

1967 – Bezug Räumlichkeiten in der städtischen Sporthalle

Die Son­der­schule bezog 4 Räume im Untergeschoss der städtis­chen Sporthalle.

1968 – Ehemalige Bürgermeistervilla wird erworben

Die Leben­shilfe erwarb die ehe­ma­lige Bürg­er­meis­ter­villa in der Hei­del­berger Straße für die Sonderschule.

1970 – Namensänderung

Namen­sän­derung in Leben­shilfe für geistig Behin­derte e.V. Ortsvere­ini­gung Wiesloch.

1972 – Einweihung Tom-Mutters-Schule

Ein­wei­hung der Tom-Mutters-Schule in der Park­straße. Die Schule hat für dama­lige Zeiten opti­male Räum­lichkeiten bekommen.

Der Kinder­garten Mor­gen­tau nimmt in zwei Räu­men der neuen Schule seinen Betrieb auf.

1979 – Die Geburtsstunde der Frühförderung

Das Kul­tus­min­is­terium genehmigt die Ein­rich­tung einer Beratungsstelle für geistig behinderte Kinder an der pri­vaten Schule für Geistig­be­hin­derte der Leben­shilfe Wies­loch (heute Son­der­päd­a­gogis­che Beratungsstelle mit Frühförderung).

1982 – Umzug Kindergarten

Umzug des Kinder­gartens Mor­gen­tau in die frühere Bürgermeistervilla.

1988 – Personelle Veränderungen

Frau Keller löst Herrn Dr. Schmidt-Rohr als erste Vor­sitzende ab.

Mit Jür­gen Piesch stellt der Verein einen haup­tamtlichen Geschäfts­führer ein, der von nun an die Entwick­lung der Leben­shilfe Wies­loch wesentlich vorantrieb.

1990 – Offenen Hilfen entstehen

Aus anfänglich einzel­nen Freizeit- und Sportange­boten entwick­el­ten sich langsam unsere Offe­nen Hilfen.

1992 – Weiterentwicklung Offene Hilfen

Aus den Offe­nen Hil­fen her­aus entwick­elte sich die eigene Kurzzeitun­ter­bringung, die ihre ersten Maß­nah­men, zunächst noch kurz in pri­vaten Räu­men und dann in der Lem­pen­seite durchführten.

1995 – Neuer Standort für OH

Ein neuer Stan­dort für die Kurzzeitun­ter­bringung und die Offe­nen Hil­fen wurde in einem Rei­hen­haus in Frauen­weiler gefunden.

1997 – Eröffnung Kurpfalz-Werkstatt

Die viele Jahre andauern­den Bemühun­gen um eine Werk­statt in Wies­loch für Men­schen mit Behin­derung wur­den mit der Eröff­nung der Kurpfalz-Werkstatt im Novem­ber 1997 abgeschlossen.

Schnell hat sich die Kurp­falz Werk­statt auf dem Markt etabliert und zahlre­iche Kun­den und Koop­er­a­tionspart­ner gefun­den. Sie ist in den Bere­ichen Met­all, Mon­tage, Kar­ton­age, Baugruppenfertigung, Dien­stleis­tung und Garten­bau tätig und beschäftigt im Arbeits­bere­ich über 140 Beschäftigte.

1999 – der Wohnstättenverbund entsteht

Grün­dung des Wohnstättenverbundes.

2000 – Erste Angebote des Wohnstättenverbunds

Beginn des Wohn­stät­ten­ver­bund mit den Ange­boten des Begleit­eten und Betreuten Wohnens.

2001 – Bau und Inbetriebnahme KiGa Morgentau

Bau und Inbe­trieb­nahme der Inte­gra­tiven Kindertagesstätte Kinder­garten Mor­gen­tau, der als Pilot­pro­jekt unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Schawan ein in Baden-Württemberg wohl ein­ma­liges Konzept mit 40 Kindern ohne Behin­derung und 20 Kindern mit Behin­derung in 4 Grup­pen verwirklicht.

Wir haben 2001 den ersten voll inte­gra­tiven Kinder­garten Baden- Württembergs eröffnet und sind bei der Konzep­tion unserer bei­den inte­gra­tiven Kindergärten nicht wie viele andere auf halbem Weg ste­hen geblieben, son­dern haben wirk­lich gle­iche Bedin­gun­gen für alle Kinder und alle Erzieherin­nen geschaf­fen. Es gibt bei uns weder unter­schiedliche Ferien­zeiten noch Erzieherin­nen, die nur für bes­timmte Kinder zuständig sind. Das päd­a­gogis­che Konzept ver­folgt die Idee, dass alle Ange­bote für alle Kinder gemacht wer­den und jedes Kind so daran teil­nimmt, wie es kann. Und die Kinder machen sowieso keinen Unter­schied zwis­chen „behin­dert“ und „nichtbehindert“.

2002 – Umzug Offene Hilfen

Die Offe­nen Hil­fen ziehen in die Hei­del­bergstraße in die ehe­ma­lige Bürgermeistervilla.

2003 – Kurzzeitunterbringung mit neuem Domizil

Schließlich kauft die Leben­shilfe ein Haus in der Straße Zwis­chen den Wegen, in dem nach großem Umbau und Sanierung 2003 die Kurzzeitun­ter­bringung als Wohnoase ihr neues Quartier beziehen kon­nte. Die Wohnoase ist kom­plett bar­ri­ere­frei aus­ges­tat­tet und ermöglichte daher die Auf­nah­men von Rollstuhlfahrern.

2004 – Wohnhaus entsteht

Ambu­lante Wohn­for­men betreute die Leben­shilfe Wies­loch schon länger, und nach langer Pla­nungsphase und lang­wieriger Stan­dort­suche kon­nte dann endlich am 10. Januar 2004 auch das sta­tionäre Wohn­heim in der Alten Heer­straße in Betrieb genom­men wer­den. Zu Ehren des Grün­dungsvor­sitzen­den wurde es Heinz-Schmidt-Rohr-Haus getauft.

2006 – Erste Vorsitzende wechselt

Frau Ebbecke fol­gte Frau Keller als erste Vor­sitzende nach.

Und wie die anderen Ein­rich­tun­gen der Lebenshilfe ist auch die Werk­statt inzwis­chen ras­ant gewach­sen, es wurde ein weit­eres Gebäude für vier Förder- und Betreu­ungs­grup­pen auf dem Werk­stattgelände gebaut und ein Außen­lager angemietet.

2007 – Planung eines Kinderhaus

Die Firma Nuss­baum baute einen Betrieb­skinder­garten und suchte nach einem kom­pe­ten­ten Part­ner für dessen Betrieb, gle­ichzeitig waren wir ger­ade drin­gend auf der Suche nach weit­eren Kinder­garten­plätzen für Kinder mit Behin­derung. Durch Ver­mit­tlung von Herrn Gärt­ner und Herrn Weis sind wir mit der Fam­i­lie Nuss­baum ins Gespräch gekom­men und schnell einig geworden.

2008 – Namensänderung

Namen­sän­derung in Leben­shilfe Wies­loch e.V.

Seit 2008 wird die Mensa und der Kiosk des Otthein­rich-Gym­na­si­ums Wies­loch von der Kurpfalz-Werkstatt der Leben­shilfe betrieben. Dort arbeiten Beschäftigte der Kurpfalz-Werkstatt. Einige sind wöchentlich, andere nur tageweise in der Mensa.

2010 – Schule wird saniert und erweitert

Die Schule wurde mit den Jahren zu klein und entsprach nicht mehr den heuti­gen Anforderun­gen. Durch Sanierun­gen und eine Erweiterung der Tom-Mutters-Schule kann nun in schö­nen, hellen Räu­men gear­beitet und gel­ernt werden.

Unsere Schule gehörte mit zu den ersten Schulen im Land, die Außen­klassen ein­gerichtet haben. In diesen Klassen findet seit über zwanzig Jahren und bis heute inklu­siver Unter­richt auf hohem Niveau statt. Kleine Klassen, Dop­pel– oder Dreifachbe­set­zung mit Lehrkräften in allen Unter­richtsstun­den, Unter­richt im Lehrerteam und dif­feren­zierende Unter­richtsmeth­o­den sind in unseren Außen­klassen selb­stver­ständlich. Allen Kindern, egal ob mit oder ohne Behin­derung, soll das Maß an Förderung zukom­men, das sie brauchen.

2011 – Eröffnung Café Kanapee

Die Leben­shilfe Wies­loch hat das Café Kanapee in der Hes­sel­gasse über­nom­men und bietet dort den Beschäftigten der Kurpfalz-Werkstatt Außenarbeitsplätze an.

2013 – Weiterer Neubau für Förder- und Betreuungsgruppen

Beginn der Bauar­beiten eines zweiten Neubaus, weit­erer Förder- und Betreuungs­grup­pen und einer Senioren­be­treu­ung auf dem Gelände der Kurpfalz-Werkstatt.

2013 & 2014 – 50 Jahre Lebenshilfe Wiesloch

Die Leben­shilfe Wies­loch e.V. hat 2014 ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Ein Teil des Jubiläumsmot­tos hieß „mit­ten­drin“, denn für die Leben­shilfe Wies­loch war es von Beginn an wichtig keine abgeschlosse­nen Son­dere­in­rich­tun­gen zu schaf­fen, die keinen Bezug zum „echten Leben“ haben, son­dern Men­schen mit Behin­derung in Wies­loch in allen Lebens­bere­ichen „mit­ten­drin“ sein zu lassen.

2015 – Seniorenbereich entsteht

Inbe­trieb­nahme des neuen Förder- und Betreu­ungs­bere­iches und des Senioren­bere­iches im blauen Gebäude der Kurpfalz-Werkstatt.

2016 – Sanierung Offene Hilfen, Anbau Oswald Nussbaum Kinderhaus und Kooperation

Sanierung der ehe­ma­ligen Bürg­er­meis­ter­villa in der Hei­del­bergstraße (Offene Hil­fen).

Baube­ginn eines neuen Anbaus für eine Kinderkrippe des Oswald Nuss­baum Betrieb­skinder­hauses und Inbetriebnahme.

Zudem haben wir seit 2016 eine Koop­er­a­tion mit dem Fußbal­lverein des 1. FC Mühlhausen. 14- tägig trifft sich eine Gruppe von Men­schen mit Behin­derung mit Sportlern des 1. FC Mühlhausen um gemein­sam zu trainieren und Spaß zu haben.

2017 – Einweihung renovierte ehemalige Bürgermeistervilla

Ein­wei­hung der ren­ovierten ehe­ma­li­gen Bürg­er­meis­ter­villa (Offe­nen Hil­fen). Schließung der Wohnoase.

Bei den Offe­nen Hil­fen bieten wir eine inte­gra­tive Ferien­be­treu­ung an. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behin­derung kön­nen in den Schulfe­rien gemein­sam spie­len, toben und Spaß haben. Außer­dem findet ein­mal im Monat unser Kinder– und Jugendlichen- Freizeitangebot statt bei dem sowohl Kinder mit also auch ohne Behin­derung her­zlich willkom­men sind.

Aus den 15 Grün­dungsmit­gliedern sind im Jahr 2017 510 Mit­glieder gewor­den, darunter 18 Men­schen mit Behinderung.

2023 – 60 Jahre Lebenshilfe Wiesloch

Jubiläum: 60 Jahre Lebenshilfe Wiesloch e.V.

2024 – Wohnstättenverbund wächst

Im Juli 2024 feierten wir 20 Jahre Heinz Schmidt-Rohr Haus mit einem Sommerfest. Mehr über die 20-Jahrfeier können Sie auch hier nachlesen.

Eröffnung Haus Breitwiesen im Quartier am Bach.

2024 – Schließung Café Kanapee und Neueröffnung

Schließung Café Kanapee in der Hesselgasse und Neueröffnung im Haus Breitwiesen im Jahr 2025.